3 Planung und Vorbereitung

Eine vernünftige Vorbereitung der Tour, sowohl für den Aufstieg als auch für das bevorstehende Flugvergnügen ist mehr als die halbe Miete. Dies bekommt umso mehr Bedeutung, wenn man den Berg noch nie beflogen hat. Mit der richtigen technischen Unterstützung ist es leicht, an gute Wetterdaten zu kommen und oft am Berg noch möglich über Smartphone eine Einschätzung zu treffen. Es stellt sich auch immer die Frage, ob ich die Tour alleine oder in einer Gruppe durchführen möchte. Einen einsamen Gipfel mit einem exponierten Startplatz alleine anzugehen stellt weitaus höhere Anforderungen, als ein Hike & Fly Abenteuer mit Freunden auf einen bekannten Wanderberg.

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3.1 Allein oder mit einer Gruppe

Para-Alpinisten mit wenig Flugerfahrung ist zwingend anzuraten, sich einem erfahrenen Partner oder einer kleinen Gruppe anzuschließen. Der alleine gehende Flieger muss so viel Erfahrung mitbringen, dass er alle Gefahren problemlos erkennen und beurteilen kann. Im Zweifelsfall ist es besser nicht zu starten und wieder zu Fuß abzusteigen, auch wenn es vielleicht nicht nötig gewesen wäre. Wie im Alpinismus ist Umdrehen keine fliegerische Schwäche, sondern eine mentale Stärke. Zu zweit oder in kleinen Gruppen fühlt man sich deutlich sicherer, sollte sich aber auch dem Risiko des Gruppenzwangs nicht unterwerfen.

3.2 Jahreszeit

Die schönste Zeit, um Para-Touren zu unternehmen ist der Herbst. Man versäumt keine Streckentage, die Temperaturen zum Bergsteigen sind ideal und die Einsamkeit auf den Bergen ist grenzenlos. In der späten Jahreszeit wird oft vergessen, dass die Tage schon recht kurz sind und die Nächte kühl werden. Die Bergsteigerausrüstung ist entsprechend anzupassen und in der zeitlichen Planung muss ein Abstieg ohne Flug eingerechnet werden. Unerlässlich ist die Mitnahme einer Stirnlampe mit vollen Akkus.

Der Klimawandel ist unübersehbar und dadurch wird der Winter zunehmend interessanter für Para-Alpinisten. Die größte Gefahr zu dieser Jahreszeit sind Lawinen. Für eine Lawine macht es keinen Unterschied, ob sich ein Skitourengeher, Wanderer oder Para-Alpinist ihr in den Weg stellt.

LVS Gerät, Lawinenschaufel und Sonde gehören auch zur Ausrüstung eines jeden Winterwanderers, der sich abseits von gesichertem Gelände bewegt. Diese Gerätschaften müssen bedient werden können. Das beste LVS Gerät nützt nichts, wenn man damit das Suchen nicht gelernt hat. Das gilt auch für Sondieren und Schaufeln. Die Suche nach dem Verschütteten muss schnell und effizient ablaufen. Bereits nach einer Viertelstunde sinkt die Überlebenschance rapide. Alpenverein, Bergführer und Alpinschulen bieten Lawinenkurse an.

Das späte Frühjahr kann häufig die ideale Zeit für Hochtouren sein. Früher Aufbruch ist dann wichtig, um die beginnende Lawinenaktivität durch zunehmende Einstrahlung zu vermeiden. Über harten griffigen Firn lässt es sich zu Fuß beinahe so schnell aufsteigen, wie mit Ski. Im späten Frühjahr sind die Gipfelanstiege meist noch in der Gipfelregion verschneit und lassen einen Start zu, der später im Jahr an dieser Stelle kaum mehr möglich ist. Ein gutes Beispiel ist der Start von der Alpspitze.

Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Situation risikoreich wird, falls ein Start nicht möglich ist. Ein Abstieg über dann lawinengefährdete Hänge kann sehr heikel werden. Zur Risikominimierung können Kurzski eine Option sein. Mit diesen kommt man dann noch flott den Berg runter, bevor man sich ansonsten in einer Mausefalle befindet.

3.3 Wetter

Der Wetterplanung kommt im Hochgebirge eine besondere Bedeutung zu. Nur selten gibt es an hochalpinen Startplätzen eine Schutzhütte in unmittelbarer Nähe, oder eine Bergbahn, mit der man einen gefahrlosen Rückzug antreten kann. Der beste Schutz gegen Wettergefahren im Hochgebirge ist eine gründliche Wetterplanung, die bereits mehrere Tage vor dem anvisierten Termin beginnen sollte.

Ein Hochdruckgebiet, vielleicht schon etwas älter, mit flacher Druckverteilung und geringer Gewitterneigung ist eine gute Voraussetzung, um sich an hoch gelegene Startplätze zu wagen. Wetterinformationen, aktuelle Wetterwerte und Vorhersagen gibt es im Netz genügend.

3.4 Startberg

Sind die Bedingungen am Startplatz optimal, ist es besser, die herrliche Aussicht nicht allzu lange zu genießen und zügig den Start vorzubereiten. Schneller als am Hausberg können sich im Hochgebirge die Bedingungen ändern und ein Abstieg über 1500 Höhenmeter und mehr geht mit der Ausrüstung richtig in die Knie. Bilden sich kleine Kumuli mit einer Basis unterhalb des Startplatzes, ist Eile geboten. Im Hochgebirge kann es sehr schnell gehen und man sieht sich in einem Wolkenmeer wieder. Die Basis steigt zwar normalerweise tagsüber an, doch gibt es keine Garantie, dass die Wolken den Startplatz noch einmal frei geben und ein sicherer Start möglich ist.

In einer Gruppe sollte ein erfahrener Flieger als erster starten. Damit bekommen alle weiteren Gruppenmitglieder eine Einschätzung über die Verhältnisse in der Luft. Schwächere Flieger sollten zügig folgen. Der erfahrenste Para-Alpinist, der alleine zu Fuß absteigen kann, sollte als letzter starten.

3.5 Ausrüstung

Wer mit dem Gleitschirm zu Fuß in die Berge geht, kommt um das Thema Leichtausrüstung und Gewicht nicht herum. Der Markt gibt mittlerweile schon einiges an Leichtausrüstung her, die Suche nach dem richtigen Equipment ist jedoch oft schwieriger als gedacht.

Die Frage, die sich erst mal jeder angehende Para-Alpinist stellen muss, ist: Was will ich eigentlich machen? Wie intensiv möchte ich es betreiben? Steht der Aufstieg im Vordergrund oder eher der optimale Ausgangspunkt für einen Streckenflug. Möchte ich auf die Bergbahn in Zukunft völlig verzichten, oder soll es ein Mix aus Bahn und Para-Walking sein? Plane ich Hochtouren mit dem Gleitschirm? Kann und will ich mir einen Zweitschirm oder auch ein zweites Gurtzeug zulegen?

Paul Guschlbauer, mehrfacher X-Alps Teilnehmer gibt einige einfache Tipps: “Die Kleidung habe ich in einer extra Tasche verstaut, damit ich schnell Zugriff darauf habe und während des Trips kein Chaos entsteht. Darin befinden sich: ein T-Shirt, das Zweite trage ich am Körper, zwei Paar Unterhosen, zwei Paar Laufsocken, ein Paar Wintersocken, die ich während des Fliegens trage und versuche, immer trocken zu halten. Weiters eine lange Hose, eine kurze Hose und eine Schicht Primaloft (Jacke und Hose) als letzten Layer. Regenfestes darf auch nicht fehlen: eine Goretex-Hose in Dreiviertel-Länge und eine wasserfeste Jacke. Natürlich spielen auch die Schuhe eine große Rolle. Ich verwende Goretex Trailrunning-Schuhe mit gutem Grip. Außerdem Handschuhe, Helm. Mütze, Bandana und Sonnenbrille.”

Grundsätzlich kann man sagen, dass bei steigendem Komfort auch das Gewicht steigt und umgekehrt. Dies trifft sowohl für den Aufstieg als auch für den Flug zu. Gewichtsreduktion bis zum Exzess, ist außer für den X-Alps Teilnehmer nicht immer sinnvoll.

Wichtig ist, nur das Essenzielle einzupacken. Weniger ist in dem Fall mehr. Ideal ist ein Schirm, mit dem man sich auch in schwierigen Bedingungen wohlfühlt. Beste Leistung ist zweitrangig. Auch nach einem langen, anstrengenden Marsch und Aufstieg sollte man noch entspannt in die Luft kommen. Gute und leichte Trekking Stöcke sind eine wertvolle Hilfe und an einer Stirnlampe für Notfälle sollte nicht gespart werden.

3.6 Hochtour

Eine Hochtour mit dem Gleitschirm ist gegenüber dem normalen Hike & Fly noch einmal eine Steigerung hinsichtlich Schwierigkeit und Planung.

So manche Hochtour erfordert eine spezielle Strategie, die neben Wetter, Ausrüstung auch die Jahreszeit berücksichtigt. Gegen Ende der Skitourensaison ist so manche Hochtour einfacher als im Sommer.

Empfehlungen für eine Packliste sind zahlreich im Internet zu finden. Die Alpenvereinssektion Oberland führt eine umfangreiche Liste an Empfehlungen für die unterschiedlichen Spielarten des Alpinismus. Als Orientierung für eine Hochtour kann diese kurze Liste helfen, die je nach Komplexität der Unternehmung ergänzt werden muss.

  • Steigeisenfeste Bergschuhe mit passenden Steigeisen.
  • Wetterschutz (Jacke, Überhose).
  • Sonnenschutz (Brille, Hut, Creme, Lippenstift).
  • Stirnlampe/Taschenlampe.
  • Erste-Hilfe-Set, Biwaksack (einer pro 2 Personen).
  • Karte, Führer, Kompass und Höhenmesser.
  • Ski-/Teleskop-Stöcke.
  • Hüftgurt, Alpinhelm und Seil. *Gletscherset: 2 HMS-Karabiner, 1 Safebiner, 3 Normalkarabiner, 2 Bandschlingen 120 cm, 3 Prusikschlingen (4, 2, 1 Meter).

3.7 Rechtliches

Die Zeiten, wo man einfach auf einen Berg geht, den Gleitschirm auspackt und ins Tal fliegt, sind zumindest in Deutschland, schon lange vorbei. Jeder Berg/Startplatz, von dem man offiziell fliegen darf, muss zugelassen sein und einen dazugehörigen Landeplatz haben. Wer trotzdem startet, riskiert eine Anzeige. Deutschland ist in dieser Hinsicht sehr reguliert.

Im Ausland ist dies häufig nicht viel besser. Der Startplatz ist meist das geringere Problem. Die Berge gehören i. d. R. dem Staat. In Österreich oberhalb der Waldgrenze meist dem Staatsforst und dadurch gibt es kein generelles Startverbot. Nationalparks sind hierbei natürlich ausgenommen.

Der sogenannte Paragleiter-Erlass (für AT) ist unter: www.flugschulen.at/down/erlass.html nachzulesen. In anderen Ländern gibt es wieder andere Regelungen, jeder sollte sich vor dem Antritt einer Tour darüber informieren.

Das größere Problem ist die Landung. Steht kein offizieller Landeplatz zu Verfügung, immer eine gemähte Wiese suchen. Falls der Bauer doch einmal auf einen zukommt, immer freundlich bleiben, das Gespräch suchen und erklären, warum man hier landen musste. Wenn ein Schaden entstanden ist, sollte man diesen dokumentieren und selbstverständlich ersetzen.

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